Eine Essenz

Der Tod wird seit Menschengedenken als der Garant unserer unabdingbaren Orientierung auf das einzig Wirkliche gewertet, weil ihm, dem Tod, niemand, auch die machtvollsten Herren der Welt nicht ihren Willen aufzwingen können. Das bekunden alle Menschen bei den Feiern des Todes an Särgen, an den Gräbern. Dabei ist die Totenfeier das Gewissheit stiftende Bekenntnis, dass wir eben nicht dem Belieben ausgeliefert sind, nich tder postmodernen Zyne nachzuplappern haben, dass eben „alles geht“! Am Grabe wird solcher hochmütige Widersinn korrigiert: Alles geht hinweg, wird uns entzogen, müssen wir verlieren! Und wie gibt uns diese Einsicht Würde? Eben durch die Erkenntnis, dass es nun nur noch auf uns ankommt, ob wir das unabdingbar Verlorene, die verlorenen Menschen und ihre Welten lebendig wissen, zu verlebendigen in der Lage sind!

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